Yasmine Eid-Sabbagh studierte Geschichte, Fotografie und visuelle Anthropologie in Paris. 2018 promovierte sie am Institut für Kunsttheorie und Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste in Wien. Seit 2008 ist sie Mitglied der Arab Image Foundation.
Sie verbindet Forschung, Gesprächs-, Bild- und (Meta-) Archivierungspraktiken, um über die Wirkungsweise von Fotografien im Spannungsfeld von Kollektivität und Macht zu reflektieren. Eines ihrer Langzeitprojekte versucht anhand eines Verhandlungsprozesses um ein potentielles digitales Archiv, das in Zusammenarbeit mit den Bewohnern von Burj al-Shamali, einem palästinensischen Flüchtlingslager in der Nähe von Tyr, Libanon, zusammengestellt wurde, die Unmöglichkeiten von Repräsentation, zu untersuchen.
Die Arbeit ‘Vies possibles et imaginaires’ (deutsch: „Mögliche und imaginäre Leben“) ist die Geschichte von vier starken und mutigen Frauen, die in die vier Himmelsrichtungen der Erde verbannt wurden; vier palästinensisch-libanesische Schwestern, die durch die Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts gereist sind. Es ist eine Geschichte irgendwo zwischen Dokumentation und Wahn, Biographie und Drama, basierend auf Familienfotos und aufgenommenen Interviews - eine Erzählung von tatsächlichen und imaginären Ereignissen. Die Arbeit wurde zwischen 2012 und 2016 zusammen mit Rozenn Quéré entwickelt.
Yasmine Eid-Sabbagh ist eingeladene AMA-Künstlerin im Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM).
Am 11. August war Yasmine Eid-Sabbagh für ein Werkstattgespräch im Rautenstrauch-Joest-Museum zu Gast. Da die Veranstaltung auf Grund der aktuellen Hygienebestimmungen teilnahmebegrenzt war, haben wir das Gespräch aufgezeichnet und stellen es ab sofort zum Hören zur Verfügung. Hier geht's lang!