Anna Orłowska (*1986 in Opole / Polen) lebt und arbeitet in Warschau. Orłowska begann ihre künstlerische Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste in Poznań und setzte ihr Studium an der Nationalen Filmschule in Łódź in Polen fort. Gleichzeitig studierte sie am Institut für kreative Fotografie in Opava, Tschechische Republik.
Die polnische Künstlerin schafft Bilder an der Grenze von Inszenierung und Dokumentation. Ihre sorgfältig geplanten und konstruierten Bilder vermitteln Situationen, Visionen oder Szenarien, die eine performative Qualität aufweisen. Die Settings und Motive wirken dadurch filmisch bzw. theatral. Die Themenwahl ist durch einen Blick in die Vergangenheit geprägt. Wie in der Arbeit Whitwash von 2018. Orłowska beschäftigt sich in der Arbeit mit der Auslöschung der deutschen Identität der Nachkriegsgeneration in Oberschlesien.
In der Serie "Bath" (2017) erforscht Orłowska mit Paraffin-Arbeiten die Veränderung der Wahrnehmung von Bildern. Ein elektronisches Heizungssystem reguliert die Oberflächenbeschaffenheit der Wachsschicht in der Metallvitrine und trägt zur Störung des Sehvermögens und der Erkennbarkeit des sich darunter befindenden Motives bei. Orłowska befragt damit nicht nur den Glauben an die Bilder, sondern auch an eine statische Festschreibung der Vergangenheit.
Anna Orłowska ist eingeladene AMA-Künstlerin im Deutschen Tanzarchiv Köln.