Das Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt in Köln ist das einzige städtische ethnologische Museum in Nordrhein-Westfalen. Das Museum besitzt eine der zehn größten und bedeutendsten ethnografischen Sammlungen Deutschlands. Die Sammlungen umfassen mehr als 65.000 Objekte aus Ozeanien, Afrika, Asien und Amerika.
Das Historische Fotoarchiv im Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt umfasst rund 100.000 fotografische Objekte von der Frühzeit der Fotografie bis in die 1980er Jahre und aus nahezu allen Regionen der Erde. Aufnahmen von Kolonialbeamt*innen, Missionar*innen, Forschungsreisenden oder Abenteurer*innen finden sich hier ebenso wie Aufnahmen aus Fotostudios rund um den Globus, Bild-Postkarten oder ganze Fotografennachlässe.
Das Archiv ist Bestandteil der Fotografischen Sammlung. Seine Gründung datiert auf das Jahr 1899, die Bestände sind zeitlich und räumlich eng an die koloniale Expansion des deutschen Kaiserreichs geknüpft. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielte Fotografie eine maßgebliche Rolle im Kolonialismus: Sie diente der kolonialwissenschaftlichen Forschung, der offiziellen wie persönlichen Dokumentation kolonialer Erfahrung, diente der Herstellung und Festigung von Stereotypen und nicht zuletzt der Verbreitung kolonialer Haltungen und Vorstellungen. Zudem ist sie immer noch wichtiger Bestandteil kolonialer und post-kolonialer Diskurse.